Lauterbachs neueste (Schnaps?)-Idee: Das „Gesundes-Herz-Gesetz“

Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM) kritisiert das geplante „Gesundes-Herz-Gesetz“ scharf, da es wesentliche Prinzipien der evidenzbasierten Medizin missachte. Anstatt nachhaltiger Primärprävention setzt das Gesetz auf nicht-evidenzbasierte Screenings und verstärkte Medikalisierung, was zu Über- und Fehlversorgung führen könnte. Zudem wird die Verhältnisprävention, die bei sozial benachteiligten Gruppen entscheidend ist, völlig vernachlässigt. Die DEGAM fordert einen stärkeren Fokus auf Public-Health-Maßnahmen und lebensstilbezogene Prävention anstelle der geplanten Medikalisierung.

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Nachtrag vom 25.8.2024

Auch das unabhängige Arzneimittel-Telegramm kritisiert Lauterbachs Vorgehen ungewohnt scharf:

“Die grundsätzlich begrüßenswerte Intention des Gesundes-Herz-Gesetz (GHG), die Herz-Kreislauf-Gesundheit der Bevölkerung zu stärken, kann unseres Erachtens nicht rechtfertigen, dass hierfür Prinzipien einer evidenzbasierten Gesundheitsversorgung aufgegeben und ministerialen Rechtsverordnungen ohne Evidenzbasis ein Vorrang gegenüber den Kompetenzen und Beschlüssen des G-BA eingeräumt wird. Noch vor wenigen Jahren hatte der Bundesgesundheitsminister bei entsprechenden Plänen seines Vorgängers vehement abgelehnt, dass „der Minister selbst über Kassenleistungen entscheiden kann“.”